Ohne Worte

Gesprächskonzert zur Entstehung der Instrumentalmusik

Offiziell gab es zu Beginn der abendländischen Musikkultur noch keine reine Instrumentalmusik. Musik war einfach Musik und wie sie ausgeführt wurde, ob gesungen oder auf Instrumenten gespielt, war einzig Sache des Ausführenden. Die musikalische Wirklichkeit war jedoch wesentlich komplexer. So gab es bereits im Mittelalter virtuose Instrumentalisten, die ihre ganz eigenen Fassungen aus der aufgeschriebenen Musik formten. Vieles wurde improvisiert und war mit dem Verklingen bereits verloren, aber wenn man genauer forscht, so finden sich etliche aufschlussreiche Hinweise und niedergeschriebene Zeugnisse dieser blühenden Instrumentalkultur, die ganz allmählich in die Entstehung eines eigenständigen Repertoires mündete. Informative Erläuterungen erlauben es, in diese bunte und vielschichtige Welt der Instrumentalmusik einzutauchen.

Frais et gaillard

Musik der Spätrenaissance und des Frühbarock

Im 16. Jahrhundert vollzog sich in der Musik ein tiefgreifender Wandel, die Renaissance neigte sich dem Ende zu, die Zeit des Barock kündigte sich an. Aber wie kam es zu diesem Paradigmenwechsel, welche Einflüsse bewirkten so grundsätzliche Veränderungen?

Wie so oft bei historischen Prozessen verlief die Entwicklung nicht linear, im Gegenteil, viele verschiedene Impulse erzeugten nach und nach ein verändertes Klangideal. Zunehmende Freude an Virtuosität und Expressivität, gemischt mit Einflüssen aus Tanzmusik und Improvisation, veränderte Aufführungsbedingungen, Entwicklungen im Instrumentenbau, aber immer wieder auch Rückbesinnung auf das Handwerk der alten Meister prägten diese Zeit des Umbruchs.

Das Programm zeichnet den Prozess nach, die vielen unterschiedlichen Werke spiegeln ein reiches und farbenfrohes Bild der Zeit.

... in der Music wundersam durcheinander arbeiten ...

Johann Sebastian Bach und seine Zeit

Johann Sebastian Bach wird oft als einzigartiges, aber isoliertes und einsames Genie dargestellt. Einzigartig war er ganz bestimmt, aber gleichzeitig war er sehr interessiert an dem Schaffen seiner Zeitgenossen und seiner Ahnen. Und die „République de la Musique“ war keineswegs einheitlich, im 17. Jahrhundert hatte eine große Teilung begonnen. War zunächst Italien durch die Erfindung der Oper und des modernen, dramatischen Stils tonangebend, so entwickelte man in Frankreich unter Louis XIV einen eigenen, repräsentativen Nationalstil. Zwischen diesen Antipoden bewegte sich der Rest Europas: einige Regionen oder auch einzelne Höfe und die dort beschäftigten Komponisten schlossen sich konsequent einer der Richtungen an, andere wechselten gekonnt zwischen den Lagern, und wieder andere vermengten beides.

Das Programm stellt diese barocken Welten vor und zeigt, wie Johann Sebastian Bach diese in seine ganz eigene Sprache verwandelt.

Die Blockflöte

Vortrag und Konzert

Die Blockflöte gehört zu den ältesten Instrumenten überhaupt, viele Jahrhunderte war sie Teil des Musiklebens. Den allermeisten Entwicklungen der abendländischen Musik, vom Mittelalter bis heute, konnte sich das Instrument flexibel anpassen, lediglich der verhältnismäßig „kleine“ Ausschnitt der klassisch-romantischen Literatur blieb ausgespart (obwohl sie auch hier wesentlich länger Liebhaber fand, als allgemein bekannt ist). Daher mag nicht verwundern, dass es unzählige verschiedene Formen gibt. Das Prinzip der Tonerzeugung blieb unverändert, aber in Bezug auf Klangfarbe und Größe wurden immer neue Typen erfunden. Mit einem reichhaltigen Instrumentarium - 21 Blockflöten sind im Gepäck - wird diese Familie in einem interessanten Gang durch die Musikgeschichte vorgestellt.

Musicka kutija

Musicka kutija

Muzicka kutija ist eine Musikbox, die von lebenden Puppen bespielt und betanzt wird. Diese überdimensionale Spieluhr wurde als Raumobjekt von Inge-Rose Lippok gebaut, Tatjana Prelević hat die Musik für Einhandflöte und Trommel dazu komponiert. Die Box ist tranportabel und kann an verschiedenen Spielstätten aufgebaut werden. Umrahmt wird die ca. einhalbstündige Performance mit einem Programm aus Tanzmusik der Renaissance und Werken für Sologesang des 20. und 21. Jahrhunderts. (Video)